Über Beat the Rhythm (BTR)
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und betrifft etwa 6% der Bevölkerung in westlichen Ländern. Das Vorliegen von Vorhofflimmern erhöht das Risiko für eine Herzinsuffizienz, Schlaganfälle und Demenz erheblich, beeinträchtigt die Lebensqualität und stellt auf diese Weise sowohl für Patient:innen als auch für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt eine große Belastung dar. Die aktuelle Behandlung konzentriert sich stark auf die Katheterablation als interventionelles Verfahren zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus. Dennoch kommt es innerhalb eines Jahres bei 25–50% der Patient:innen zu einem Rezidiv des Vorhofflimmerns. Dies unterstreicht die Notwendigkeit neuer, wirksamer Ansätze zur Reduktion der mit Vorhofflimmern verbundenen Symptome.
Dieses Projekt bündelt grenzüberschreitende Expertise in den Bereichen der Katheterablation (EVK Düsseldorf, Median AGZ Düsseldorf), körperliches Training (Radboudumc) und Telemedizin (Rijnstate) und führt zu:
- der Implementierung einer telemedizinischen Plattform nach Ablation sowie
- der Etablierung eines Kompetenzzentrums für Vorhofflimmern.
Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass körperliches Training das Risiko für Mortalität und Begleiterkrankungen bei Patient:innen mit Vorhofflimmern senkt. In der aktuellen Versorgung spielt Bewegung jedoch nur eine begrenzte Rolle. Daher möchten wir gemeinsam körperliche Aktivität im häuslichen Umfeld systematisch einführen. Dieses Projekt bündelt grenzüberschreitendes Wissen, Erfahrung und Expertise und resultiert in einer telemedizinischen Plattform mit Fokus auf körperlichem Training (im häuslichen Umfeld) sowie einem Kompetenzzentrum für Vorhofflimmern. Dies führt zu:
- geringerer Krankheitslast,
- weniger Komplikationen,
- Kosteneinsparungen und
- einer Entlastung des medizinischen Personals.
Im Rahmen der Gesundheitsförderung konzentrieren wir uns auf Gehen als Trainingsintervention für Patient:innen mit Vorhofflimmern. Gehen ist kostengünstig, leicht zugänglich und stellt ein niedrig- bis moderat-intensives Ausdauertraining dar. Zunächst untersuchen wir die Auswirkungen des Gehens auf das Vorhofflimmern während der „4-day Marches“, einer jährlichen Wanderveranstaltung in Nijmegen (Niederlande). Anschließend planen wir eine randomisierte kontrollierte Studie, um Gehen als Trainingsintervention im häuslichen Umfeld von Patient:innen mit Vorhofflimmern zu implementieren.
Es handelt sich um ein grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt, das offen für weitere Partner ist. Interessierte Einrichtungen oder Personen sind eingeladen, sich für mögliche Kooperationen an Prof. Dr. Dick Thijssen zu wenden.
Für wen?
Das Projekt richtet sich an Patient:innen mit Vorhofflimmern.
Die im Rahmen der „4-day Marches“ durchgeführte Studie umfasst Patient:innen mit gesicherter Diagnose eines Vorhofflimmerns, von denen die Hälfte 2025 an den „4-day Marches“ teilnimmt und die andere Hälfte die Kontrollgruppe bildet. In die randomisierte kontrollierte Studie werden Patient:innen eingeschlossen, die auf der Warteliste für eine Katheterablation stehen.
Behandlung / Intervention
In der randomisierten kontrollierten Studie untersuchen wir, wie sich ein Gehtraining in den Monaten vor der Ablation auf die Rezidivraten nach der Ablation auswirkt. Diese Intervention erfolgt heimbasiert und wird telemedizinisch angeleitet und überwacht.
Teilnehmende Kliniken
- Radboudumc
- Rijnstate
- EVK Düsseldorf
- Median AGZ Düsseldorf
Wissenschaftler
Radboudumc:
- Drs. Liz van Hout
- Dr. Thijs Eijsvogels
- Prof. Dr. Maria Hopman
- Prof. Dr. Dick Thijssen
EVK Düsseldorf:
- Dr. Ann-Kathrin Kahle
- Dr. Katharina Scherschel
- Prof. Dr. Christian Meyer
Fragen?
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Dick Thijssen.